Der Ibiza ist ja nach hinten raus nicht unbedingt gut abzuschätzen. Schnell erwischt man beim Rückwärtsfahren doch mal ein Kleinkind einen Pfosten, was bei den lackierten Stoßfängern ziemlich teuer werden kann. Außerdem bin ich als Gadget-Fanatiker ja sowieso an allem interessiert, was mit Elektronik, bunten LEDs und Gepiepe einher kommt.
Deshalb folgt nun die (recht komprimierte) Einbauanleitung einer Parkdistanzkontrolle mit 4 Sensoren, in der Hoffnung, dass nachfolgenden Ibiza-Fahrern die unnötigen Umwege, die ich genommen habe, erspart bleiben.
Zeitaufwand: ca. 5 Stunden
Materialien:
- PDC (nach Wunsch ab 30 Euro bei eBay bis zu mehreren Hundert Euro von Markenherstellern)
- verschiedene Schraubendreher
- Torx-Bit (Größe 25), mit Winkeldreher (wenn man nicht die Reifen abnehmen möchte)
- Forstner-Bohrer 20mm, Feile
- sinnvoll: Silikonspray, alternativ Pril o.ä.
- Freizeit…
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Zunächst sollte man wissen, dass sich zwar die Rückfahrleuchte, an die das System angeschlossen werden soll, auf der rechten Seite der Heckklappe befindet, die Kabel aber dann nach links geführt werden, um schließlich auch links hinter dem Teppich im Kofferraum als Stecker auftauchen. Da ich dies aber nicht wusste, zeigen die ersten Bilder die Demontage der rechten Verkleidungen, die aber 1:1 auf die linke Seite übertragbar sind. Klappt man also den rechten linken Sitz nach vorne, kommt diese zu entfernende Schraube zum Vorschein. |
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Eine zweite Schraube befindet sich in einer Vertiefung an der Seite des Kofferraums. |
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An die dritte Schraube gelangt man, indem man die kurze Strebe, die an der Kofferraumklappe die untere und seitliche Befestigung verbindet, mit etwas Gewalt abzieht (zwei Haken müssen dabei ausrasten) und ein wenig zur Seite drückt. |
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Dann kann man die dunkle Verkleidung abziehen, was ggf. auch wieder etwas Kraftanwendung voraussetzt (rechts ging es bei mir leicht, links war es schwieriger). Nun sieht man auf der rechten Seite auch nur wenige Kabel. Das genoppte “Kabel” (die Wischwasserleitung!) sollte man nun nicht auftrennen. Dann läuft nämlich die ganze Suppe in den Kofferraum, args! So ein dämlicher Fehler würde mir nie passieren. |
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Sprung auf die linke Seite (Demontage entsprechend): Dort kann man nun den Teppich zurückklappen (eine Halterung muss herausgezogen werden), worauf sich diese Kabel zeigen sollten. Das Rückfahrlicht hat (zumindest bei mir) eine blaugrüne Farbe, während die Masse braun ist. Wer das lieber überprüfen möchte, kann den Lichtstecker hinter der Klappe in der Kofferraumklappe abziehen und mit einem Spannungsmessgerät die richtigen Kabelfarben bestimmen. |
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Mit Stromdieben werden die beiden Leitungen angezapft und mit dem Stromkabel der PDC-Blackbox verbunden. |
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Das Display der PDC wird hinter den Verkleidungen bis zum Cockpit nach vorne (gezielte Gewaltanwendung erlaubt das Durchführen der Leitung), durch den Sicherungskasten an der A-Säule unter den Himmel und dann zur Mitte über den Innenspiegel geführt. Dort habe ich das Display angebracht, um es im Blick zu haben. |
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Nach einem kurzen Funktionstest der Elektronik folgt der Abbau der Stoßstange: Dazu müssen auf jeder Seite die äußeren Rückleuchtenteile entfernt werden, um darunter diese drei Torx-Schrauben (diese und alle Folgenden haben Größe 25) heraus zu schrauben. |
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Im Radhaus müssen auf jeder Seite vier Torx-Schrauben gelöst werden. Ich habe noch zwei weitere gelöst (weiter hinten im Radhaus und weiter oben), dies war jedoch wohl nicht notwendig… |
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Unter der Stoßstange müssen sechs Schrauben gelöst werden, die innen liegenden sind dabei um 45° gedreht etwas versteckt eingeschraubt. |
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Nun kann die Stoßstange abgezogen werden. Am besten sucht man sich dafür einen Helfer, der gleichzeitig auf der anderen Seite zieht. Nun die Stange nicht sofort herunterreißen, da die Kennzeichenbeleuchtung noch eingesteckt ist. Diese löst man, indem man am Stecker den kleinen Haken nach außen zieht, und den gesamten Adapter dann abzieht. |
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Das Auto sieht jetzt ziemlich nach einem Schrotthaufen aus. |
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Weiter geht es im Keller: Erst werden die Punkte für die Sensoren passend ausgemessen und anschließend vorsichtig gebohrt (20mm Forstner-Bohrer). |
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Zwischenstand… |
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…und Endergebnis. Mit einer Feile wird das Loch noch ein wenig vergrößert, da sonst die Gummis an den Sensoren nicht hindurchpassen. |
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Mit Silikonspray werden Sensoren und Löcher ein wenig gefügiger gemacht, so dass das Loch schnell gefüllt ist. |
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Nachdem alle vier Sensoren in der Stoßstange untergekommen sind, wird die Verkabelung etwas sortiert… |
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…und mit Farben versehen. Damit werden nachher die Anschlüsse der Sensoren nicht vertauscht. Am Auto befindet sich links hinter der Stoßstange ein Blindstopfen. Dieser wurde entfernt und durchbohrt, damit die Kabel hindurchgeführt werden konnten. |
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Nun kann der Stopfen mit den Kabeln wieder eingesetzt werden, und die Kabel werden passend zum Innenraum durchgezogen. Die rechten beiden Sensorenkabel habe ich noch zu den Kabeln der Kennzeichenbeleuchtung mit Gewebeband festgeklebt. Dann kann die Stoßstange wieder angeschraubt werden. |
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Die Blackbox der PDC habe ich hinter dem Gurt mit dem vorhandenen Doppelklebeband festgeklebt, und alle Kabel (Strom, Display, Sensoren) angeschlossen. Danach wird auch diese Verkleidung wieder angebracht. |
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Hier das funktionierende Display auf dem Innenspiegel. |
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Kaum zu sehen und professionell eingebaut: Die vier Sensoren. |
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Nahansicht… |
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Hier noch zwei neue Bilder vom 13. März 2007. |
Vielen Dank an meinen Vater für die tatkräftige Unterstützung (und die ruhige Hand beim Bohren)!